Phyto-Therapie

Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten Therapien und basiert teilweise auf traditioneller Medizin. Erfahrungswerte sowie überliefertes Wissen spielen eine wichtige Rolle. Ich wende diese Therapie vor allem bei pflanzenfressenden Tieren wie z.B. Pferden an. Grundlage der Pflanzenheilkunde ist das Wissen um die verschiedenen Heilpflanzen, ihrer Inhaltsstoffe und ihrer therapeutisches Wirkungsweise. Um diese Therapie anwenden zu dürfen, habe ich vor der Industrie- und Handelskammer zu Braunschweig die Prüfung für den Sachkundenachweis abgelegt.

In der Pflanzenheilkunde kommen grundsätzlich nur ganze Pflanzen oder Pflanzenteile (Blüten, Blätter, Samen, Rinden, Wurzeln), jedoch keine isolierten Einzelstoffe zur Anwendung. Diese in der Pharmazie Drogen genannten Ausgangsstoffe werden frisch oder als Aufguss bzw. Tee, Saft, Tinktur, Extrakt, Pulver, Ätherisches Öl etc. therapeutisch angewendet. Da immer Stoffgemische wirken, können Heilpflanzen verschieden ausgeprägte Wirkungen haben oder bei verschiedenen Krankheitsbildern zur Anwendung kommen.

Johanniskraut beispielsweise beinhaltet unteranderem Gerbstoffe mit antientzündlicher und reizmildernder Wirkung. Die Sekretion wird gehemmt und außerdem wirkt es leicht anesthetisch.

Gemmo-Therapie

Bereits vor langer Zeit wurden in der Traditionellen Chinesischen Medizin und im Ayurveda, Knospen zu Heilzwecken genutzt. Hildegard von Bingen (1098-1179) empfahl die Einnahme von Pflanzenknospen in verschiedenen Zubereitungsarten.

Der belgische Arzt Dr. Pol Henry (1918-1988) gilt als Begründer der Gemmotherapie, um 1950. Der französische Homöopath Dr. Max Tétau (1927–2012) erweiterte diese Therapieform mit Pflanzenwirkstoffen.

In der Phytotherapie werden je nach Erkrankung und Zubereitungsform alle Pflanzenteile genutzt. In der Gemmotherapie sind es Extrakte aus jungen Pflanzenknospen, Trieben und Sprossen. Sie sind besonders reich an pflanzlichen Wachstumsfaktoren, Phytohormonen, Vitaminen, Mineralien, Aminosäuren, Enzymen und anderen Vitalstoffen, die für das Wachstum und die Regeneration der Pflanze wichtig sind und auch als „pflanzliche Stammzellen“ bezeichnet werden.

Die frischen Knospen und Triebspitzen von Bäumen und Büschen werden im Frühjahr in einer Mischung aus pflanzlichem Glycerin, Alkohol und Wasser eingelegt. In dieses Gemisch können sie ihre wertvollen Inhaltsstoffe abgeben. Die Anwendung erfolgt nach anschließender Verdünnung.

Gemmomazerate können bei verschiedenen akuten und chronischen Beschwerden wie bei funktionellen Störungen, hormonellen Ungleichgewichten und entzündlichen Prozessen helfen, indem sie den Zellhaushalt positiv beeinflussen und die körpereigenen Abwehrkräfte stärken.

Die Gemmotherapie ist in meiner Praxis eine wertvolle Begleitung, um meine tierischen Patienten individuell und ganzheitlich zu unterstützen. Ihre traditionelle Wirksamkeit und gute Verträglichkeit machen sie zu einer wesentlichen Säule der modernen Naturmedizin in der Tierheilpraxis.